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Pakistan

Pakistan

Fläche: 880.254 km²

Bevölkerung: 182.6 Millionen

Geografische Merkmale der Region

Aufgrund seiner geografischen Lage wird Pakistan regelmäßig von Naturkatastrophen, wie Erdbeben und Überschwemmungen heimgesucht. Die Verluste an Menschenleben und Infrastruktur sind häufig verheerend, da die meisten Gebäude in den betroffenen Regionen nicht erdbebensicher gebaut wurden.

Naturkatastrophen in Pakistan

Im Jahr 2005 riss ein Erdbeben der Stärke 7,6 auf der Richter-Skala 86.000 Menschen in der Region Kaschmir in den Tod.

Im Sommer 2010 waren die Monsunregen derartig stark und andauernd, dass große Teile das Landes unter Wasser standen. Das Land war dabei von den Folgen der schwersten Fluten seit über 80 Jahren betroffen; diese kosteten 1.500 Menschen das Leben und beeinträchtigten schätzungsweise weitere 20 Millionen. Ein Großteil der Infrastruktur (Brücken, Straßen, Strom- und Wasserleitungen, Häuser, Schulen und Krankenhäuser) wurde zerstört. Die Fluten nahmen den betroffenen Familien ihre Habe, zerstörten deren Häuser, verdarben ihre Ernten und töteten ihre Haustiere. Dazu kam, dass viele Brunnen verunreinigt wurden, wodurch sich Krankheiten schnell ausbreiten konnten. Zu den Flutopfern gehörten auch tausende afghanische Flüchtlinge und Vertriebene.

Im Januar 2011 wurde der Südwesten Pakistans durch ein Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert. Das Erdbeben hinterließ in der betroffenen Region Belutschistan zwar nur kleinere Schäden, jedoch mussten als Vorsichtsmaßnahme mehrere tausend Menschen die Nacht im Freien verbringen.

DEMIRA in Pakistan

DEMIRA ist in Pakistan seit dem Erdbeben 2005 im Einsatz. Zusammen mit unseren lokalen Partnern von der Humanitarian Assistance Society (HAS) stellte die Emergency Response Unit (ERU) die medizinische Versorgung für die Erdbebenopfer in den in 2.500 m Höhe gelegenen Bergdörfern sicher.

Im Jahr 2006 führte DEMIRA zusammen mit HAS ein zweites humanitäres Projekt im Erdbebengebiet durch. Dabei lag der Fokus in der Bereitstellung von Baumaterial und Werkzeugen für erdbebengeschädigte Häuser im Bergdorf Balakot.

Als sich 2007 Lungenentzündung in den Camps für Erdbebenflüchtlinge ausbreitete, schickte DEMIRA ein medizinisches Team in die Dörfer Balakot, Oghi und Galeath. Auch bei dieser Mission wurden wir von HAS unterstützt.

Aufgrund der Vertrautheit mit der Region entschied sich DEMIRA nach der Flutkatastrophe 2010 ebenfalls zu helfen. Die Emergency Response Unit war dabei in der Provenz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten Pakistans eingesetzt. Flutopfer, die ihre Häuser verloren hatten waren dort in Flüchtlingscamps untergebracht, in denen Cholera und Unterernährung, besonders unter Kindern und älteren Menschen, schnell zu einem Problem wurden. Andere Schwierigkeiten ergaben durch das Fehlen von Wasser, Hautkrankheiten und Magen-Darm-Erkrankungen.

Durch die Hilfe der Spenden von "Ein Herz für Kinder", "Barmherzigkeit" und den Spenden, die von Rolf Härdtner und seinen Bäckereien gesammelt wurden, konnte DEMIRA eine Lieferung von zwei Tonnen Hilfsgütern zusammenstellen. Diese enthielt unter anderem Wasseraufbereitungsanlagen (welche stündlich bis zu 4,5 Liter verunreinigtes Wasser zu Trinkwasser aufbereiten konnten), 50.000 Wasseraufbereitungstabletten, Medikamente gegen Fieber und Durchfall, Antibiotika, Salz zur Entwässerung, Nahrung und Decken. Die Hilfsgüter wurden verteilt durch DEMIRA Teammitglieder, dem Apotheker Rüdiger Kilian und HAS.

Die Wasserfilter aus der Hilfslieferung wurden in Gebiete gebracht, die schwer zu erreichen waren und in denen viele Brunnen zerstört waren. Neben der Lieferung von Hilfsgütern errichtete DEMIRA zwei provisorische Kliniken im Swat-Tal, um eine medizinische Grundversorgung und Betreuung sicherzustellen. Zusätzlich wurden mobile Kliniken eingerichtet, um auch Menschen in weiter entfernten Gegenden medizinisch versorgen zu können.

Zusammen mit unseren Partnern vor Ort forderte Dr. Kilian eine weitere Hilfslieferung im DEMIRA Hauptquartier in München an. Mit der Hilfe eines lokalen Arztes stellte er eine Liste der dringend benötigten Medikamente zusammen, die mit der neuen Hilfslieferung verschickt wurden. Zusätzlich wurden durch das Vivantes Netzwerk medizinische Hilfsgüter im Wert von 5.000 Euro gespendet. Diese drei Tonnen schwere Hilfslieferung wurde durch Dr. Colin Krüger begleitet. Insgesamt schickte DEMIRA damit fünf Tonnen an Hilfsgütern nach Pakistan.

Cows for Widows

Bevor Dr. Kilian nach Pakistan aufbrach, erhielt er von einem Geschäftspartner eine private Spende über 1.000 Euro zusammen mit der Anweisung, das Geld sinnvoll einzusetzen. Nach seiner Ankunft fragte Dr. Kilian einen Vertreter der pakistanischen Nichtregierungsorganisation HAS, ob er mit den Ältesten in einem Dorf außerhalb der Tore von Peschawar über den Kauf von Kühen für das Geld aus der Spende reden könnte. Die Ältesten entschieden dann, dass die Spende zugunsten von armen Witwen eingesetzt werden sollte. Sehr froh über diese Entscheidung entschloss sich Dr. Kilian, zwei Kühe zu kaufen die jeweils etwa 500 Euro kosteten (inklusive dem Transport zu den Familien). Am nächsten Tag rief er mehrere Bekannte an, um nach weiteren Spenden zu fragen, wodurch er in der Lage war, zwei zusätzliche Kühe zu kaufen.

Witwen mit Kindern gehören häufig zu den ärmsten Mitgliedern einer Gesellschaft. Ein Kuh kann diesen Familien eine Chance geben, ihr Überleben langfristig zu sichern. Die Milch der Kuh ermöglicht es einer Witwe, eine achtköpfige Familie mit Nahrung zu versorgen. Zusätzlich kann der Überschuss an Milch auf dem Markt verkauft werden und generiert so ein reguläres Einkommen für die Familie.

Nach seiner Rückkehr nach Hause sammelte Dr. Kilian weitere Spenden. Er nannte das Projekt "Cows for Widows" und richtete ein zugehöriges Spendenkonto ein. Dabei können Spender den Namen "ihrer" gespendeten Kuh selbst bestimmen.