Tschad
Fläche: 1.248.000 km²
Bevölkerung: 13.2 Millionen
Geschätzte kontaminierte Fläche: mind. 58 km²
Minensituation im Tschad
Im Jahr 1973 drangen libysche Streitkräfte in den Aouzou-Streifen auf dem Gebiet des Tschad ein, und proklamierten, das Gebiet gehöre ihnen. Nach dieser Invasion unterstützte die libysche Regierung zudem mehrere Rebellengruppen, die gegen die Regierung des Tschad opponierten, wodurch ein bereits existierender interner Konflikt innerhalb des Landes neu angeheizt wurde. Der Krieg zwischen dem Tschad und Libyen dauerte bis zum Jahr 1989 an, als beide Länder übereinkamen, dem Internationalen Gerichtshof die Entscheidung bezüglich des Aouzou-Streifens fällen zu lassen.
Als Resultat der libyschen Invasion und der internen Konflikte wurde der Tschad massiv mit Minen verseucht. Es wird allgemein angenommen, dass das Land zu den zehn am stärksten kontaminierten Ländern der Welt gehört. Die genaue Anzahl der dort verlegten Minen und ihrer Opfer bleibt unbekannt.
Der Tschad hat die Ottawa-Konvention zum Verbot von Antipersonenminen unterzeichnet und muss in Übereinkunft mit dieser sämtliche Minen bis zum Jahr 2019 geräumt haben. Es ist zum derzeitigen Zeitpunkt jedoch fraglich, ob das Land in der Lage ist, diese Forderung zu erfüllen.
DEMIRA im Tschad
Im Jahr 2013 führte DEMIRA im Auftrag des Auswärtigen Amtes eine Erkundungsmission im Tschad durch, um die Leistungsfähigkeit des tschadischen Minenräumprogramms und die Effektivität und Effizienz der von Deutschland bereitgestellten Gelder für die lokalen Entminungsaktivitäten zu bewerten.