Haiti
Fläche: 27.750 km²
Bevölkerung: 10,4 Millionen
Erdbeben auf Haiti
Am 12. Januar 2010 wurde Haiti von einem Erdbeben der Stärke 7.0 auf der Richter-Skala erschüttert. Das Epizentrum des Bebens befand sich etwa 30 km südwestlich der Hauptstadt Port-au-Prince. Dabei wurden zehntausende Wohnhäuser und Geschäfte zerstört. Die am stärksten betroffenen Gebiete waren die Gebiete um Port-au-Prince und um die Stadt Léogâne. Die wichtigsten öffentlichen Einrichtungen, wie Krankenhäuser und Schulen, wurden dem Erdboden gleich gemacht. Schätzungen zufolge gab es mehr als 220.000 Tote und über 300.000 Verletze. Mehr als 1,5 Millionen Menschen wurden obdachlos. Insgesamt waren 3,2 Millionen Menschen (ein Drittel der Gesamtbevölkerung Haitis) von der Katastrophe betroffen.
DEMIRA in Haiti
Unmittelbar nach dem Erdbeben begann DEMIRA die Entsendung der Emergency Response Unit (ERU) und überlebenswichtiger Güter nach Haiti vorzubereiten. In kurzer Zeit wurden Freiwillige mobilisiert, Hilfsgüter vorbereitet und die dafür notwendigen Spenden eingesammelt. Bereits fünf Tage nach der Katastrophe begann das erste Team mit der Arbeit im haitianischen Flüchtlingscamp in Petionville. Insgesamt waren 34 Ärzte, sechs Rettungsassistenten und 22 lokale Hilfskräfte an dem Nothilfeeinsatz von DEMIRA beteiligt.
Das zeltbasierte Notfallkrankenhaus, welches durch DEMIRA in Petionville errichtet wurde, war in der Lage, bis zu 300 Patienten am Tag zu versorgen und bis zu sechs Patienten stationär aufzunehmen; dabei waren etwa 80% der Patienten Frauen und Kinder. Das medizinische Personal führte darin zahlreiche kleinere chirurgische Eingriffe durch; bei schwereren Verletzungen wurden die Patienten jedoch durch ein Ambulanzfahrzeug in eines der wenigen nicht vom Erdbeben zerstörten Krankenhäuser verlegt.
Durch den Einsatz mobiler Kliniken mit einer Kapazität von 70 bis 130 Patienten am Tag konnte DEMIRA die medizinische Versorgung auf deutlich mehr Menschen ausdehnen, insbesondere auch auf diejenigen außerhalb des Flüchtlingscamps.
Nachdem sich die medizinische Lage im Juli 2010 etwas stabilisiert hatte, war DEMIRA nach einem mehr als sechsmonatigen Einsatz in der Lage, die Ärzte, Rettungssanitäter und Krankenpfleger abzuziehen und nach Deutschland zurückzuverlegen.