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Irak

Fläche: 434.128 km²

Bevölkerung: 28,9 Millionen

Geschätzte kontaminierte Fläche: mind. 1.838 km²

Geschätzte Anzahl an Minen und Blindgängern: 20 Millionen Minen und bis zu 6 Millionen Stück Submunition

Minensituation im Irak

Der Irak zählt zu den Ländern mit der höchsten Belastung durch Minen und Blindgänger weltweit. Etwa 20 Millionen Landminen und zwischen 2,6 und 6 Millionen Blindgänger liegen weiterhin im Land. Diese sind eine direkte Folge des Krieges mit dem Iran (1980-1988), dem Golfkrieg von 1991 und der US-geführten Invasion 2003.

Die Minenproblematik wird noch verstärkt durch die Tatsache, das keine Legepläne und damit auch keinerlei verlässliche Informationen über die genaue Lage von Minenfeldern existieren. Dadurch sind die Minenräumarbeiten im Irak sehr kosten- und zeitintensiv.

Ein weiteres Problem sind die große Anzahl an Munitionslagern, welche nach dem Fall Saddam Husseins geplündert wurden und deren Bestände sich nun in den Händen von Extremisten befinden.

Durch die das Land kontaminierenden Landminen und Munitionsreste (engl. Explosive Remnants of War, ERW) wurden bereits tausende Menschen im Irak getötet oder verletzt. Vorhandene Aufzeichnungen enthalten keine genauen Angaben über die Zahl der Opfer, da viele Unfälle nicht gemeldet werden und daher nicht in den Statistiken auftauchen. Die wirkliche Anzahl an Opfern ist vermutlich deutlich höher als die vorhandenen Zahlen angeben.

Augenscheinlich ist die irakische Führung aufgrund der unstabilen politischen und wirtschaftlichen Lage in Kombination mit der problematischen Minensituation nicht in der Lage, die Bedrohung durch Minen aus eigener Kraft zu beseitigen. Deshalb hat die irakische Regierung die internationale Gemeinschaft um Hilfe bei der Minenräumung gebeten.

DEMIRA im Irak

Der Irak ist bei der Überwindung seiner langen, durch Kriege geprägten Geschichte und beim Wiederaufbau des Landes und der Wirtschaft darauf angewiesen, dass alle Hinterlassenschaften des Krieges geräumt werden.

DEMIRA beteiligte sich an den irakischen Bemühungen, sämtliche Landminen und Blindgänger im Land zu beseitigen. Durch unser Team wurden bereits Untersuchungen vor Ort durchgeführt, um Projekte zur Minenräumung zu entwickeln und unter der Bevölkerung das Bewusstsein über die Gefahren durch Minen zu erhöhen.

Seitdem die Truppen des Islamischen Staates (IS) 2014 Teile des Irak und Syriens erobert haben, suchen viele Flüchtlinge Schutz in den kurdischen Gebieten im Nordirak. DEMIRA unterstützt die Arbeit derHilfskräfte vor Ort, das Leben in den Flüchtlingsunterkünften erträglich zu machen sowie über mögliche Gefahren aufzuklären.