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Libanon

Libanon

Fläche: 10.452 km²

Bevölkerung: 5,88 Millionen

Geschätzte kontaminierte Fläche: 47 km²

Minensituation im Libanon

Während des 34-tägigen Libanonkrieges 2006 wurden schätzungsweise vier Millionen Stück Streumunition über dem Südlibanon abgeworfen. Etwa eine Million davon kam nicht zur Explosion und stellt seitdem eine Bedrohung für die Bevölkerung vor Ort dar; hunderte Ortschaften befinden sich seither in Minenfeldern oder in unmittelbarer Nähe von diesen. Der Krieg hinterließ ein Land in Trümmern und forderte über 1.500 Leben.

Auch nach dem Konflikt konnte die Bevölkerung nicht wieder zu einem normalen Leben zurückkehren, da auf dem Weg zur Schule, zur Arbeit oder zum Markt stets die Gefahr lauert, durch Blindgänger (enl. Unexploded Ordnance, UXO) verletzt oder getötet zu werden.

Der Krieg von 2006 hat die ohnehin schon problematische Minensituation im Land noch verschärft. Durch den andauernden Konflikt mit Israel wurden hunderttausende Landminen und Submunition im Libanon zurückgelassen. Zwischen 1975 und 2009 kamen 960 Menschen bei Unfällen mit Landminen oder Blindgängern ums Leben. Zwar konnte die Zahl der Opfer durch Entminungs- und Aufklärungsprogramme reduziert werden, doch werden weiterhin Menschen Opfer dieser Waffen. Nach dem Krieg von 2006 stiegen zudem die Opferzahlen wieder an.

DEMIRA im Libanon

Die Bevölkerung des Südlibanon war infolge der israelischen Luftangriffe dringend auf medizinische Hilfe angewiesen. Im libanesischen Dorf Yarine stellte DEMIRA seine Zeltklinik auf. Zusätzlich wurden zwei Krankenwagen als mobile Kliniken genutzt, wodurch die Versorgung aller drei ethnischen Gruppen (Christen, Schiiten und Sunniten) in den umliegenden Dörfern und Siedlungen sichergestellt werden konnte. Am Ende des Einsatzes wurde das Feldkrankenhaus an örtliche Spezialisten übergeben.

Im Laufe des Einsatzes im Libanon zeigte sich, dass auch Streubomben während des Konfliktes mit Israel eingesetzt wurden. Daraufhin erkundete das Team die Region entlang der israelisch-libanesischen Grenze, um kontaminierte Gebiete ausfindig zu machen. Zusätzlich führte DEMIRA ein Programm zur Aufklärung über die Gefahren von Minen und Streubomben (engl. Mine Risk Education, MRE) durch, um Freiwillige einer lokalen Nichtregierungsorganisation über grundlegende Risiken zu unterrichten. Diese wurden dann als Multiplikatoren eingesetzt, um die lokale Bevölkerung über die Gefahren von Landminen aufzuklären und so zu helfen, Unfälle zu vermeiden.