Sri Lanka
Fläche: 65.610 km²
Bevölkerung: 20,3 Millionen
Tsunami auf Sri Lanka
Am 26. Dezember 2004 wurde die Insel Sri Lanka von einem Tsunami getroffen, der durch ein Erdbeben im Indischen Ozean mit der Stärke 9,1 auf der Richter-Skala ausgelöst wurde. Nach Indonesien war Sri Lanka das Land mit den zweitstärksten Zerstörungen und Verlusten an Menschenleben. Es wird geschätzt, dass auf Sri Lanka etwa 38.000 Menschen infolge des Tsunamis ums Leben kamen. Die Region Arugam Bay im östlichen Teil Sri Lankas war dabei stark betroffen; hier kamen 1.200 der 5.000 dort lebenden Menschen um. Nahezu die gesamte Infrastruktur in Arugam Bay wurde vollständig zerstört und diejenigen, die ihre Häuser verloren hatten, mussten in Flüchtlingscamps untergebracht werden.
DEMIRA auf Sri Lanka
DEMIRA begann den medizinischen Nothilfeeinsatz auf Sri Lanka am 6. Januar 2005. Die Emergency Response Unit (ERU) stellte dabei die medizinische Versorgung in der Region Arugam Bay und den umliegenden Gebieten sicher. Das von DEMIRA aufgebaute Zeltkrankenhaus war zu dem Zeitpunkt die einzige medizinische Einrichtung in Arugam Bay und versorgte 60 bis 90 Patienten am Tag; im Zeitraum von Januar bis Dezember 2005 wurden so etwa 15.000 Patienten behandelt. Da in der Region keinerlei Krankenhäuser existierten und das nächstgelegene in äußerst schlechtem Zustand war, führte die ERU zahllose kleinere chirurgische Eingriffe unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose durch. Nur wenn die Versorgung von Patienten mit der vorhandenen Ausrüstung nicht möglich war, organisierte DEMIRA eine Verlegung in ein Krankenhaus in der Hauptstadt des Distrikts oder in Colombo.
Nachdem die Situation vor Ort nicht länger medizinische Notfallversorgung erforderte, begann DEMIRA mit einer Kampagne zur medizinischen Vorsorge. Die Teammitglieder der ERU organisierten Vorträge in 22 Schulen über Wasserhygiene, Zahnpflege und Krätze. Zudem halfen sie, Untersuchungen auf Krätze und Läuse zu etablieren und verabreichten hunderte Impfungen gegen Tetanus, Typhus und Tollwut. Des Weiteren arbeitete DEMIRA mit lokalen Ausschüssen zum Wiederaufbau der Trinkwasserversorgung und anderen gesundheitspolitischen Themen zusammen.
Insgesamt kamen fast 40 Entwicklungshelfer zum Einsatz, darunter 16 Ärzte, 10 Rettungssanitäter und 9 Krankenpfleger. Im November 2005 begann DEMIRA dann, lokale Ärzte, Krankenpfleger, Ambulanzfahrer und Versorgungspersonal zu rekrutieren um mit der Übergabe des Krankenhauses an die Kräfte vor Ort beginnen zu können.
Im Jahr 2006 ließ DEMIRA ein Gebäude errichten und stattete dieses als medizinisches Zentrum aus, inklusive Ambulanz, einem Operationsraum, einem Raum für über Nacht aufgenommen Patienten mit zwei Betten, einer Apotheke und einem einfachen Labor. Das im November 2006 eingeweihte Gebäude wurde gespendet durch Herrn MNM Naphiel, dem Repräsentanten von DEMIRA auf Sri Lanka.